Wir führen seit vielen Jahren einen land- und forstwirtschaftlichen Familienbetrieb. Unsere Schweinehaltung, die Felder, die Imkerei und die Obstbäume sind biozertifiziert. Durch unseren starken Zusammenhalt in der Familie können wir uns immer wieder über neue Projekte wagen – auch wenn damit zeitweise schwierige und sehr anstrengende Zeiten verbunden sind.

starker Familienzusammenhalt
ist Vorraussetzung

Fachlich geben dabei ich, Rupert Stäbler, MSc. Agrarwissenschaften TUM und meine Mutter, Dr. Irene Stäbler, Tierärztin, die Richtung vor. Mein Bruder Paul, unser Vater Manfred und unsere Großeltern unterstützen die Vorhaben in jeder Richtung – inhaltlich und praktisch. Sonst wäre die damit verbundene Arbeit nicht zu bewältigen oder man würde den Mut verlieren.

 

Die Idee, Schweine im Wald zu halten, entstand bei einem Wanderurlaub in den Bergen Korsikas – dort sahen wir (Haus-)Schweineherden mit Glocken um den Hals frei durch die Wälder ziehen.
Wir waren beeindruckt – kannten wir doch nur die klassische Schweinehaltung im Stall bzw. die „Luxusversion“ im Biobereich mit einem betonierten Auslauf.
Danach beschäftigten wir uns mit der Haltung von Schweinen auf der Wiese und besuchten verschiedene Projekte.

der Wald bietet viele Vorteile

Uns fiel auf, dass die Weideflächen oft in kurzer Zeit vollständig zerwühlt waren – nach der Zerstörung der Vegetation ist von einer starken Auswaschung der Nährstoffe in das Grundwasser auszugehen.
Im Wald dagegen bleiben die meisten Wurzeln im Untergrund unversehrt, sie können die Nährstoffe aufnehmen und an die Bäume weitergeben.
Außerdem sind Schweine auf Freiflächen oft sonnenbrandgefährdet und sie brauchen Beschäftigungsmaterial wie Zweige, Wurzeln oder Laub. Das fehlt aber bei einer reinen Weidehaltung auf „der grünen Wiese“.
Die schönen Bilder von Waldschweinen in Spanien gefielen uns bei näherem Hinschauen gleich nicht mehr so gut – die Tiere bekommen dort zur Unterdrückung des Wühltriebs Nasenringe in den Rüssel eingezogen.
In Deutschland ist dies aus Tierschutzgründen verboten.

die Idee war geboren...

Weihnachten 2015 beschlossen wir, 2016 einen Pilotversuch zur Waldschweinehaltung im kleinen Maßstab anzulegen. Die beteiligten Behörden unterstützten das Pilotprojekt und ermöglichten eine zügige Umsetzung. Für die später folgenden Vergrößerungen der Fläche gestaltete sich das Genehmigungsverfahren deutlich aufwändiger. Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten erklärten sich bereit, Ferkel für den Pilotversuch abzugeben und die fertigen Schweine dann auch abzunehmen. So konnten wir schon - nach einer arbeitsreichen Vorbereitungszeit - am 1. April 2016 unsere ersten 6 Ferkel in Empfang nehmen. Gleich nach Verlassen des Anhängers konnten wir Erstaunen und Freude der Tiere über ihren neuen Lebensraum beobachten. Sie begannen sofort zu wühlen und alles zu erkunden.

Schweinehaltung im Wald funktioniert ausgezeichnet!

Im Laufe des Jahres zeichnete es sich ab, dass eine Schweinehaltung im Wald ausgezeichnet funktioniert – die Schweine sind glücklich, ausgeglichen und gesund. Daher verfolgen wir unser Projekt nun weiter.
Nach einem umfassenden Forschungsprojekt zum Verhalten und der Tiergesundheit der Waldschweine an der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickeln wir unser Projekt stetig weiter. Inzwischen betreiben wir drei Hutewälder, zwei in Rosenheim in der Nähe des Simssees und einen in Holzheim am Forst bei Regensburg.

Dr. Rupert Stäbler
Am Ledererbach 2 - 83022 Rosenheim
08031 12622 - info@waldschwein.com