Im Laufe der Auftrennung in reine Wald- und Landwirtschaftsfläche und der gezielten Ablösung von Waldweiderechten (in Bayern ab ca. Mitte des 19. Jahrhunderts) verlor die Waldmast von Schweinen an Bedeutung.

vermehrte Stallhaltung

Neue Futtermittel und das Bestreben den Mist zu sammeln führten zu vermehrter Stallhaltung von Schweinen, häufig allerdings mit Auslauf. Ab ca. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Schweine vermehrt nur mehr im Stall gehalten, im Laufe des Strukturwandels in der Landwirtschaft konzentrieren sich die Mastschweine in immer wenigeren, dafür größeren Ställen.

Kompromiss zugunsten des Seuchenschutzes

Heute ist es aus veterinärrechtlichen Gründen nicht mehr erlaubt, mit Schweinen von Wald zu Wald weiter zu ziehen. Freilandflächen mit Schweinen müssen aus Seuchenschutzgründen doppelt umzäunt sein. Damit entfällt die früher vorhandene Flexibilität. Auf Grund der mangelnden Möglichkeit, mit den Tieren der Futterquelle (v.a. Eicheln und Bucheckern) nachzuziehen, muss in den Waldmastflächen zugefüttert werden. Sonst liefe man Gefahr, dass die Tiere in manchen Jahren hungern müssten.

Zurück in den Wald!

Über viel Jahrhunderte bzw. Jahrtausende wurden Schweine in Wäldern gemästet. Meist zog man mit den Schweinen in die Gegenden, wo die Eichen und Buchen gerade Mast trugen, d.h. wo es viele Eicheln und Bucheckern gab.

Hutewälder entstanden...

Auf Grund starker Beweidung von Waldflächen durch Wiederkäuer, Schweine und andere Nutztiere sowie ungeregelter Holznutzung entstanden durch die damit einhergehende Übernutzung lichte Wälder, so genannte Hutewälder.

Hier standen großkronige Eichen und Buchen in einem parkähnlichen Verbund zu einander.

 

Dr. Rupert Stäbler
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